Vom 1. bis und mit 10. Juni
2009
15 Männer und 4 Frauen
1
Dodge WC 1943, 1 GMC 1944, 3 Willys-Jeep MB, 1 Willys-Jeep CJ3-B, 2 Jeep
CJ-5 mit Anhänger,
1 Pinzgauer (alle
Fahrt auf eigener Achse !) Unsere Reise war konzipiert als
"Militärfahrzeugfreunde Schweiz", zusammen mit den "Swiss
Friends of US-Army-Oldies" und NICHT ALS REENACTORS !
2 Tages-Etappen
:
1.
Etappe: Augst
(BL) => Avon/Fontainebleau 475 km
2.
Etappe: Avon/Fontainebleau => Grandcamp Maisy (Calvados) 388 km
Gesamte
Anreisestrecke (1 Weg) : 863 km,
Gesamte
Fahrstrecke hin und zurück inkl Tagesausflüge vor Ort: ca 2100 – 2300 km
je nach benutzten Fahrzeugen und Aktivitäten.
Camping
« Fort Samson » in Grandcamp Maisy, Inhaber
: Herr & Frau Michel und Mireille Inderbitzin.
Grosser
Campingplatz, keine aufgeteilten Stellplätze, schöne Wiesenfläche,
einfache Infrastruktur (Elektrisch-Anschluss, Wasser, Toiletten, Duschen)
Tages-Exkursionen:
3. Juni:
Pointe du Hoc,
Ersatzteile-Händler "Jeep-Est",
Museum am OMAHA-Beach,
US-Soldatenfriedhof
in Colleville, OMAHA-Landungsstrand,
Widerstandsnest
WN 62.
4. Juni: Arromanches
(360° Cinéma, Museum,
künstl.
Hafen),
Militaria-Markt in Vierville,
Musé
des Epaves (versunkene, geborgene Panzer) in Commes,
D Küstenbatterie
in Longues-sur-Mer
5.
Juni: St.Mère Eglise (101. Airborne,
Kirchturm, riesiger Militaria-Markt in der dortigen Eisenhower-Halle, C-47
Airborne-Museum), weiter nach Crisbecq (D Küstenbatterie), dann
UTAH-Beach
Landungsstrand und „Dead Men’s
Corner“ (Nähe Carentan)
6.
Juni: Freier Tag, (ganze N13 gesperrt), individuelle Besichtigungen, z.B. D
Küstenbatterie in Grandcamp, D Soldatenfriedhof in La Cambe (welcher uns
sehr beeindruckte !)
7.
Juni: Pegasus-Bridge, Ouistreham, Landeabschnitte Gold (Brit),
Juno
(Can), Sword (Brit), anschl Parade
mit mehr als 250 alten Militärfahrzeugen in Bayeux (u.v.a.
2 Sherman-Pz, 1 M5 Stuart light Pz, Ward-La-France, Diamond, DUCKWs,
Halftracks, Schwimm-Jeeps usw usw)
8.
Juni: Freier Tag, Abreise vorbereiten, Zelte zusammenpacken
Unsere
Fahrzeuge wie auch alle unsere Mitreisenden blieben von grösseren Pannen und
Unfällen verschont. Bei einem MB musste eine neue 6V-
Batterie installiert werden, welche aber bei einem der zahlreichen grossen
Militaria-Märkte leicht beschafft werden konnte.
Alle
Marsch- und Fahrzeiten konnten problemlos eingehalten werden,
einen einzigen „unfreiwilligen“ Halt gab es auf der Rückreise, als bei einem MB ein platter Reifen gewechselt werden musste. Selbst diesen
Unterbruch konnten wir gleich als Mittagspause nutzen.
Unsere
offenen Fahrzeuge konnten während unserer Uebernachtungen im Areal des Etap-Hotel in Avon
eingestellt werden, das Gelände ist durch eine Umzäunung mit elektrischem
Tor gesichert. So war eine Bewachung wegen allfälliger Vandalen nicht nötig.
Als
grosser Vorteil erwies sich das von Sascha organisierte Gemeinschaftszelt, ein
Armee-Kommando-Zelt mit 5x5 m und zwei Festbank-Garnituren.
Hier fand an windigen Abenden die ganze Gemeinschaft Platz, bei
Essen, Trinken und Diskussionen, windgeschützt und an der Wärme !
Vom
1. bis zum 5. Juni war das Wetter praktisch wolkenlos, aber recht kühl (am
frühen morgen 8°C), immer ein frischer Wind. Trotzdem wagten einige
Unentwegte sogar einen Schwumm im nahen Atlantik !
Am
6. Juni drehte dann die Grosswetterlage, am 6. und 7. gelegentliche
Regenschauer aber auch längere trockene Abschnitte. Ganz dicke
kam’s dann am 8. Juni mit lang andauerndem Stark-Regen, wenigstens am Nachmittag dann
eine 3-stündige, windige Regenpause, sodass wir immerhin unsere Zelte trocken
zusammenpacken konnten.
Am
9. Juni, bei der Rückfahrt, schliesslich ein
Dauerplatzregen von Grandcamp bis in den Raum Pont l’Evêque. Unser GMC kam
nicht mehr aus eigener Kraft aus dem weichen Wiesengelände des
Camping-Areals heraus, so
musste denn unser Dodge WC mit Vierrad-Antrieb und im (ersten) Geländegang,
sowie 6 kräftige Reisekameraden mit Schieben, Unterstützung leisten !
Gegen
Paris hörte der Regen auf und am nächsten Tag (10. Juni) verlief unsere Rückfahrt
bis Augst „en plein soleil“.
Im Vorfeld der
Gedenkfeiern zum 65. Jahrestag der Invasion sind in Reenactor-Foren und
anderen Verlautbarungen wahre Horrorszenarien zum Besten gegeben worden. Da
war die Rede von für "Militärfahrzeuge" gesperrten Orten, scharfen
Kontrollen der franz Gendarmerie, Unterstellung unserer Fahrzeuge unter die
franz Gesetze betr ehem Kriegsmaterial, Verbot von Konvoi-Fahrten durch
Frankreich, ja selbst vor Prophezeiungen über Rückweisungen oder
Einreiseverweigerungen für unsere Fahrzeuge schreckten diese Schwarzmaler nicht zurück. Nichts
von all dem ist eingetroffen ! Wie eigentlich erwartet und eines
demokratischen Staates würdig, konnten wir uns völlig frei bewegen, jeden
beliebigen Ort anfahren.
Die Bevölkerung empfing uns überall freundlich, Gendarmen grüssten uns ab ihren
Motorrädern oder blinkten uns mit ihren Fahrzeugen. Dies nicht nur in der
Normandie sondern praktisch während der ganzen Fahrt quer durch Frankreich.
Kontrolliert wurden wir kein einziges Mal. Der Verdacht liegt nahe, dass das
Ganze von Teilen der sog Reenactor-Szene initiiert wurde, mit dem Ziel, ihre
"Normandie-Show"ohne lästige "Konkurrenz" abhalten zu
können ? Kompliment an die französische Gendarmerie, welche sich durch diese
Hysterie nicht anstecken liess, ihr Augenmass behielt und die Prioritäten richtig setzte ! Uns
geht es nicht um Show, sondern darum, die
vielen in der Normandie gefallenen Soldaten aller Nationen zu ehren und den
zahlreichen betagten Veteranen unseren Respekt zu bekunden. In welcher
Bekleidung und mit welchen Fahrzeugen wir das tun, ist angesichts dieser
Tragik unserer Grossväter-Generation belanglos. Wir wollen diese aber
keinesfalls kopieren (re-enacten) mit Holzgwehrli, Rangabzeichen und Orden,
welche uns nicht zustehen ! Auch sind wir uns als Nachkriegs-Geborene voll
bewusst, dass die Leistungen und Opfer, welche damals erbracht worden sind,
bei den heutigen Wohlstands- und Schoggi-Generationen mit Sicherheit ihresgleichen suchen !
im Juni 2009/RSt
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