MFF-Sommer-Ausflug nach Scheidegg im Allgäu 30./31. Juli 2005

 


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Ausnahmsweise war das Wetter einmal etwas besser als es der Wetterbericht angedroht hatte, als wir uns am frühen Morgen um 0600 Uhr beim Sammelplatz von Rüthemann und Stoop in der Industrie Fällanden trafen. Wenn die MFF auf Reisen gehen, ist man ja schon zufrieden wenn’s nicht giesst wie aus Kübeln. Dieser erfreuliche Zustand des „Gerade-nicht-Regnens“ hielt dann tatsächlich auch bis am Sonntag Abend, 31.7.2005, dem Ende unseres Ausflugs an. So setzten sich denn unsere Fahrzeuge, hauptsächlich Jeeps, Dodges, 5 ehem Condor-Armeemotorräder sowie der Puch von Otti & Marianne, in Richtung Bodensee in Bewegung. In Turbenthal reihte sich noch Ruedi Krauer mit seinem komplett restaurierten, wunder-schönen Dreiachser Dodge-WC 63 in den vorbeiziehenden Konvoi ein. So gings dann mit wenig Verkehr via Bichelsee, Wil, Oberbüren, St.Gallen nach Buechen bei Staad, wo wir beim grossen Parkplatz vor dem Hundertwasserhaus von den Organisatoren des Ausflugs, unsere deutschen MFF-Kameraden Armin und Christl Baldauf mit ihrem (ehem. CH-Armee) Haflinger freudig begrüsst wurden. Zusätzlich gesellten sich noch weitere Teilnehmer, welche direkt angereist waren, hinzu. Darunter auch Toni Andermatt und Karl Imlig mit ihrem GMC, in Top-Form und von seiner 2004-Normadie-Reise noch bestens trainiert !

Nun waren wir komplett und 4 Dodge WC, 1 GMC, 1 Häfi, 1 Saurer 4MH, 1 VW Kübel Typ 82, 8 Jeeps, 5 Condor Motorräder und 1 Puch setzten die Reise fort. Via Bregenz traf unser Konvoi, langsam aber sicher, über eine schmale Bergstrasse schliesslich im Allgäuer Kurort Scheidegg, dem Wohnort von Christl und Armin, ein.
An dieser Stelle ist auch unseren „Condor-Freunden“ ein grosses Kompliment zu machen, welche sich jeweils, mit ihren Motorrädern dem Konvoi vorausfahrend, an kritischen Kreuzungen und Abzweigungen aufstellten, und uns in die „gewünschte“ Richtung dirigierten. So konnten sich insbesondere die „unsynchronisierten“ (Dodge WC, Saurer 4MH) mehr aufs kratzfreie Schalten statt auf geographische Rätsellösungen konzentrieren und niemand ging so verloren. Die Dienste unserer Condorfreunde bewährten sich auch am folgenden Tag auf der deutschen Alpenstrasse hervorragend !

Nach Quartierbezug im Kurhaus „Sportalm-Scheidegg“ stellten wir unsere Fahrzeuge am Rande des traditionellen Marktfestes für die Bevölkerung aus, auf einer extra für uns reservierten Fläche. Sofort zogen die in Deutschland doch etwas weniger häufigen Militärfahrzeuge grosse Aufmerksamkeit auf sich. Insbesondere bei der älteren Generation kamen natürlich die Erinnerungen an diese Fahrzeuge auf, insbesondere an diejenigen des zweiten Weltkrieges. Die Freude am ausgestellten „militärhistorischen Kulturgut“ überwog aber immer die schmerzlichen Erinnerungen an die oft noch persönlichen Erlebnisse im Krieg. So stehen glücklicherweise nach 60 Jahren das Interesse und die Freude an der alten Technik im Mittelpunkt und nicht mehr die emotionalen Empfindungen aus einer schlimmen Zeit !

Der Abend gestaltete sich dann individuell für die Reiseteilnehmer, wobei die Teilnahme am feucht-fröhlichen Marktfest für die Meisten gesetzt war. Wie schon erwähnt, hatte Petrus ein Einsehen mit uns, und liess es, trotz des Regenbefehls der Meteo Schweiz, mit einem 10-Minuten Guss bewenden !

Vor der Abfahrt am nächsten Tag stellten wir dann erstaunt fest, dass der Dodge WC von unserem Obmann Max Maurer mit „üppigem Grün“ bekränzt worden war. War das etwa die Tat eines Uebereifrigen, welcher das kostbare Gefährt gegen Feindeinsicht tarnen wollte ? Nein, des Rätsel’s Lösung bestand darin, dass Max just an diesem Tag seinen Geburtstag feiern konnte. Spontan stimmte Heidy ein „Happy Birthday“ an und alle gratulierten ihm narürlich vor der Weiterfahrt nach Weiler, wo wir das Ortmuseum besuchten. Dieses zeigte eine Ausstellung über den berühmten Motorrad-Rennfahrer Ernst Jakob Henne, welcher im sagenhaften Alter von 101 Jahren am 22.Mai 2005 verstorben ist. Henne gelangte als BMW-Werksfahrer zu Weltruhm. In den 20-er und 30-er Jahren hatte er den Titel „Schnellster Mann der Welt“. Unvergessen ist die letzte Rekordfahrt am 28. November 1937 auf einem Autobahnteilstück bei Frankfurt. Mit einer BMW schaffte Henne sagenhafte
279,503 km/h. Diese Marke wurde erst 1951 übertroffen. Glanzstück der Ausstellung war natürlich das erwähnte Weltrekord-Motorrad.

Weiter gings dann über die deutsche Alpenstrasse, Aach, (Grenze Oesterreich), Krumbach, Lingenau, Egg, Schwarzenberg, dann ein langer, steiler Aufstieg zum „Bödele“, welchen die z.Teil über 60-jährigen Fahrzeuge im gemächlichen 20 km/h Tempo auch noch bewältigten. Das störte eigentlich nicht weiter, gibt’s doch für die eiligen Zeitgenossen schöne Autobahnen mit linken Ueberholspuren, auf denen WIR nicht in Erscheinung treten ! Nach einem Mittagessen in luftiger Höhe, trocken zwar, aber rundherum von pechschwarzen Wolken bedroht, gings dann wieder etwas schneller abwärts, Richtung Dornbirn, Lustenau, Au (CH-Grenze) und St. Margrethen. Beim Hundertwasser-Haus schliesslich Verabschiedung von Christl und Armin und danach die Heimreise via St. Gallen, Wil, Bichelsee, Turbenthal. Eine weitere, interessante, pannenfreie MFF-Reise mit vielen Kameradinnen und Kameraden, eindrücklichen Begegnungen und anregenden Gesprächen und Erfahrungsaustausch über unser rostiges Hobby war Vergangenheit. Wir freuen uns bereits jetzt schon auf unsere nächsten Treffen, Ausflüge und Reisen !

August 2005 / Röbi Steiner

 
 


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